Schlehenlikör selber machen – so geht’s: Erfahrungen und Anleitung.
Es gibt etwas Befriedigendes daran, aus einfachen Zutaten und ein wenig Geduld etwas Besonderes zu kreieren. Schlehenlikör, ein deliziöser und köstlicher Likör, ist ein perfektes Beispiel dafür. Er erfreut sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt, sei es als Digestif nach einem feinen Essen oder einfach so zum Genießen an einem kühlen Abend. Mit seiner tiefroten Farbe und dem charakteristischen Geschmack ist er nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch ein Augenschmaus.
Was ist Schlehenlikör?
Schlehenlikör wird aus den kleinen, dunkelblauen Früchten hergestellt, die wir als Schlehen kennen. Diese wachsen wild an den Sträuchern des Schlehdorns, die in vielen Teilen Europas heimisch sind. Schon seit Jahrhunderten werden Schlehen in verschiedenen kulinarischen Kreationen verwendet, aber der Likör ist sicherlich eines der bekanntesten Produkte.
Auswahl der richtigen Schlehen
Die Basis eines guten Likörs ist immer die Qualität der verwendeten Zutaten. Für Schlehenlikör bedeutet dies: die besten, reifen Schlehen zu verwenden. Diese sollten nach dem ersten Frost geerntet werden, da die Kälte die Früchte weicher macht und ihre Süße hervorhebt. Einige Experten behaupten sogar, dass der Frost das Aroma der Schlehen verbessert.
Die Schlehen sollten fest, aber nicht zu hart sein. Außerdem sollten sie frei von Fäulnis oder Schimmel sein. Beim Sammeln ist es nützlich, sie direkt von den Sträuchern zu pflücken, um sie so frisch wie möglich zu halten.
Zubereitung des Likörs
Der eigentliche Herstellungsprozess ist erstaunlich einfach:
- Die Schlehen werden gründlich gewaschen und von eventuellen Stielen oder Blättern befreit.
- Danach werden sie in ein sterilisiertes Einmachglas gegeben.
- Als nächstes gießt man qualitativ hochwertigen Schnaps, meist Kornbrand, über die Früchte, bis sie vollständig bedeckt sind.
- Einige Menschen fügen zu diesem Zeitpunkt auch Zucker hinzu, während andere darauf warten, bis der Likör einige Wochen gezogen hat, bevor sie süßen.
- Das Glas wird dann fest verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert. Es sollte mindestens zwei Monate ziehen, aber einige lassen es sogar bis zu sechs Monate oder länger stehen.
Während der Reifephase sollten Sie das Glas gelegentlich schütteln, um den Zucker (falls hinzugefügt) aufzulösen und die Früchte zu bewegen. Nach dem Reifen wird der Likör durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch gefiltert, um die Früchte und eventuelle Rückstände zu entfernen.
Verfeinern des Geschmacks
Nach dem Filtrieren kann der Likör verkostet werden. Wenn er zu stark oder zu süß ist, kann er mit etwas Wasser oder ungesüßtem Schnaps verdünnt werden. Manche mögen es auch, ein wenig Zitrone oder Orange hinzuzufügen, um eine zusätzliche Geschmacksnote zu erhalten. Hier ist Kreativität gefragt – es gibt wirklich kein richtig oder falsch. Na ja, es sei denn, man fügt Käsesoße hinzu – das wäre vielleicht nicht die beste Idee 😉.
Anmerkungen zur Lagerung
Sobald der Likör auf den gewünschten Geschmack gebracht wurde, sollte er in sterilisierte Flaschen gefüllt und fest verschlossen werden. An einem kühlen, dunklen Ort gelagert, hält er sich mehrere Jahre. Allerdings entwickelt er im Laufe der Zeit einen reicheren, tieferen Geschmack. Es lohnt sich also, einige Flaschen für besondere Anlässe aufzubewahren.
Fazit
Die Herstellung von Schlehenlikör zu Hause ist ein lohnendes Projekt, das nicht nur Spaß macht, sondern auch ein Ergebnis liefert, das zum Genießen und Teilen einlädt. Es erfordert nur ein wenig Geduld und einige hochwertige Zutaten. Das Endprodukt ist ein köstlicher, aromatischer Likör, der sich perfekt zum Verschenken eignet oder um sich selbst zu verwöhnen. Also, warum nicht dieses Wochenende mit dem Sammeln von Schlehen beginnen?