Ballade vom Schlosshund

„Ballade vom Schlosshund“ lauten die Zeilen dieses Beitrags aus dem Bereich “Lyrik und Poesie”. Der folgende Beitrag stammt von Helmut Voigt, der im Jahr 2017 verstorben ist und zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten sowie nachdenkliche Texte hinterlassen hat, die wir gerne veröffentlichen.

Ballade vom Schlosshund

Ein Schlosshund heult in einem Schloss,
der Ritter reitet auf dem Ross,
dann hört er das Geheule
und glaubt an eine Eule.

Er freit um der Prinzessin Hand,
und bringt als Pfand ein golden Band.
Ein Schlosshund heult in einem Schlosse,
es wiehert scheu des Ritters Zosse.

Dann steht der Ritter vor dem Tor
des Schlosses
und er schaut empor.
Der Ritter öffnet sein Visier,
doch vor ihm sitzt ein kleines Tier.
Es ist ein liebenswerter Hund,
nicht bissig, doch ein wenig rund.

Der König kommt herangeschritten
und spricht:“ Ich möchte Euch gern bitten,
dies Hündchen hier zu ehelichen,
denn meine Tochter ist verblichen.
Ich schenke Euch mein Königreich,
dann sollt Ihr sein mein Hundesohn“.

Der arme Ritter wird ganz bleich,
verzichtet auf den Königsthron
und reitet fort auf seinem Ross,
aus diesem Schloss, aus diesem Land.

Ein Schlosshund heult in seinem Schloss,
trägt um den Hals ein golden Band,
ist angekettet an der Wand
mit einem Schloss  – an seinem Band.

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