Ein „Grimmiges Märchen“

“Ein Grimmiges Märchen” lauten die Zeilen dieses Beitrags aus dem Bereich “Lyrik und Poesie”. Der folgende Beitrag stammt von Helmut Voigt, der im Jahr 2017 verstorben ist und zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten sowie nachdenkliche Texte hinterlassen hat, die wir gerne veröffentlichen.

Ein „Grimmiges Märchen“

Es war einmal vor vielen Jahren,
(Ach, wie gut, dass niemand weiß),
an einem heute unbekannten Ort,
(dass ich Rumpelstilzchen heiß),
da trug sich zu im tiefen Buchenwalde
ein heute fast schon ganz vergess’ner Mord.

Zwei Kinder gingen in dem Wald spazieren,
und suchten Beeren für die Marmelad‘.
Es war schon dunkel und sie waren müde,
da kam es zu der unheimlichen Tat.

An einem kleinen Haus sah’n sie noch Lichter,
so gingen sie denn zu dem Häuschen hin.
Sie klopften und man öffnete die Türe
und plötzlich war’n sie in dem Häuschen drin.

In diesem Häuschen wohnte eine Hexe.
Sie fragte nun woher die Kinder sei’n,
(Der Wind, der Wind)
Sie sein himmler’sche Kinder
Und stießen sie in einen Ofen rein.

So mancher wird nun sagen, dies sei Lüge,
ein Märchen wäre dieser üble Mord.
(Knüppel aus dem Sack)
Doch kann ich diesem immer nur erwidern:
„Wenn du das sagst, lügst du mit jedem Wort“.

Denn viele Mörder sind schon lang‘ gestorben.
Doch trotzdem sage ich es dir erneut:
„Nicht alle Mörder werden auch gefunden.
Und ich sag‘ dir, dann leben sie noch heut‘.

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