Wenn die Tage kürzer werden und die Heizung auf Hochtouren läuft, leiden nicht nur wir unter der trockenen Luft – auch unsere Zimmerpflanzen kämpfen mit den veränderten Bedingungen. Im Winter brauchen sie eine ganz andere Pflege als im Sommer. Weniger Licht, trockene Heizungsluft und kühle Fensterbänke können den grünen Mitbewohnern ganz schön zu schaffen machen. Doch mit ein paar einfachen Tricks überstehen sie die kalte Jahreszeit problemlos und bleiben gesund.
Weniger gießen – aber nicht vertrocknen lassen
Ein häufiger Fehler im Winter: zu viel Wasser. Viele Pflanzen verlangsamen in der dunklen Jahreszeit ihr Wachstum und benötigen entsprechend weniger Feuchtigkeit. Gieße lieber seltener, aber überprüfe regelmäßig die Erde. Fühlt sie sich noch feucht an? Dann warte mit dem nächsten Gießen. Vor allem bei Pflanzen mit dicken Blättern, wie Sukkulenten oder Gummibäumen, kann Staunässe schnell zu Wurzelfäule führen.
Ein einfacher Trick: Stecke deinen Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Ist sie trocken, braucht die Pflanze Wasser. Ist sie noch feucht? Dann lieber abwarten. Und ganz wichtig – lass das überschüssige Wasser im Untersetzer nicht stehen!
Die richtige Luftfeuchtigkeit schaffen
Heizungsluft ist für viele Pflanzen schlimmer als der Wassermangel. Sie trocknet Blätter aus, fördert Schädlingsbefall und kann sogar zu braunen Blattspitzen führen. Besonders tropische Pflanzen wie Calatheas oder Farne leiden darunter.
Was hilft? Stell Wasserschalen auf die Heizung, besprühe die Pflanzen regelmäßig mit kalkarmem Wasser oder stelle sie in Gruppen zusammen – das erhöht die Luftfeuchtigkeit ganz automatisch. Alternativ kann ein Luftbefeuchter wahre Wunder wirken.
Mehr Licht für glückliche Pflanzen
Im Winter ist Licht Mangelware. Besonders Pflanzen, die ursprünglich aus sonnigen Regionen stammen, haben damit zu kämpfen. Stell sie an den hellsten Platz, den du finden kannst – am besten direkt ans Fenster. Doch Vorsicht: Kalte Zugluft kann genauso schädlich sein wie zu wenig Licht!
Falls du merkst, dass deine Pflanze trotz Fensterplatz kränkelt, kannst du mit Pflanzenlampen nachhelfen. Diese speziellen Lampen spenden das richtige Lichtspektrum, das Pflanzen für die Photosynthese brauchen.
Düngen – ja oder nein?
Viele Pflanzen halten im Winter eine Art Winterschlaf und brauchen in dieser Zeit keine zusätzlichen Nährstoffe. Deshalb reicht es meist, das Düngen von Oktober bis Februar einzustellen oder stark zu reduzieren. Einzige Ausnahme: Schnell wachsende oder blühende Zimmerpflanzen.
Falls du doch düngen möchtest, verwende eine schwächere Konzentration als im Sommer und achte darauf, ob deine Pflanze überhaupt wächst. Falls nicht – lass das Düngemittel lieber weg.
Vorsicht vor kalten Füßen
Pflanzen auf kalten Fensterbänken oder Fliesenböden? Keine gute Idee! Die Kälte kann den Wurzeln schaden und das Wachstum hemmen. Falls sich der Standort nicht ändern lässt, hilft eine isolierende Unterlage wie eine Korkplatte oder Styropor.
Besonders empfindlich sind tropische Pflanzen, aber auch Kakteen mögen es gar nicht, wenn ihre Wurzeln zu kalt werden. Achte darauf, dass sie mindestens 15 Grad abbekommen, sonst droht Wurzelfäule oder Wachstumsstopp.
Umtopfen? Lieber warten!
Der Winter ist nicht die beste Zeit, um Pflanzen umzutopfen. Die meisten wachsen jetzt langsamer und haben es lieber gemütlich. Falls du merkst, dass die Wurzeln aus dem Topf wachsen oder die Erde kaum noch Wasser aufnimmt, kannst du das Umtopfen auf das Frühjahr verschieben.
Falls es aber wirklich nötig ist, verwende frische Erde, gieße sparsam und stelle die Pflanze an einen geschützten Ort, damit sie sich in Ruhe erholen kann.
Kleine Winter-Checkliste für deine Pflanzen
- Weniger gießen, aber regelmäßig die Erde prüfen
- Luftfeuchtigkeit erhöhen durch Sprühen oder Wasserschalen
- Pflanzen ans Fenster stellen, aber kalte Zugluft vermeiden
- Düngen reduzieren oder ganz einstellen
- Pflanzen nicht auf kalte Böden oder Fensterbänke stellen
- Kein radikales Umtopfen – lieber bis zum Frühling warten
Mit diesen einfachen Maßnahmen überleben deine grünen Mitbewohner die kalte Jahreszeit ohne Probleme. Und falls du doch mal eine Pflanze verlierst – sieh es positiv: Vielleicht ist jetzt Platz für eine neue! 😉