Fifa-Karrieremodus: Namen der Spieler wiederholen sich

Managerkarriere: Namen der Spieler sind häufig dieselben.

Wer im Fifa-Karrieremodus aktiv ist und sich mit dem Thema Jugendscouting und Nachwuchsentwicklung beschäftigt, wird es höchstwahrscheinlich schon häufig gesehen haben: Die Namen der Spieler, die die Scouts in Ihren Berichten anpreisen, wiederholen sich relativ oft. Scoutet Ihr beispielsweise neun Monate lang in Österreich, so können wir Euch versprechen, dass ein Albert Huber und ein Achim Gruber dabei sind. Und wer in Brasilien auf die Suche nach neuen Talenten geht, wird um einen Alfonso Cabral oder Miguel Cruz nicht herumkommen.

Eintönigkeit durch immer gleiche Namen

Andersen und Larsen aus Norwegen, Zimmermann, Schmidt und Neumann aus Deutschland sowie Agbala, Offei, Burja und Antwi aus Ghana: Die Namensvielfalt erreicht bei Fifa leider sehr schnell die spielinternen Grenzen. Das ist äußerst schade, da in diesem Bereich leider keine Abwechslung besteht. Wer regelmäßig scoutet, wird dieselben Namen finden und kann sich den „Simon Engel“ oder „Markus Müller“ quasi auswählen – da mehrere ihrer Art für Euren Profikader angeboten werden.

Die Realität in den Ländern?

Zumindest für Deutschland können wir sagen: Müller, Meyer, Schmidt und Schulze heißen hier in der Tat sehr viele Menschen – das auch logisch. Wir haben in Deutschland allerdings auch einen sehr großen Pool relativ unbekannter, außergewöhnlicher Namen. Bei Fifa werden diese Namen leider nicht abgedeckt, so dass es den Anschein erweckt, als bestünde die hausinterne Datenbank aus lediglich 400-500 Namen, die in regelmäßigen, wiederkehrenden Abständen verwendet werden. Mit der Realität hat das natürlich nicht viel zu tun.

Unrealistische und nicht zeitgemäße Namen

Dazu kommen Namen, wie Sie höchstwahrscheinlich aktuell nicht mehr vergeben werden: Dass 16-jährige Spieler aus unserem schönen Nachbarland Schweiz Bernhard, Hans, Albrecht oder Manfred heißen, das möchten wir doch arg bezweifeln. Und in Deutschland und Österreich sieht es natürlich nicht anders aus. Auf welche Datenbank greift Fifa zurück, um derart altmodische Namen zu vergeben? Natürlich muss nicht jeder Spieler Max, Leon, Ben, Paul, Jonas oder Elias heißen. Aber es handelt sich dennoch um Namen, die relativ häufig vergeben werden und bei Fifa bislang noch keine sonderlich große Rolle spielen.

Zwei Beispiele

Unrealistische und nicht zeitgemäße Namen

Werfen wir einen Blick auf Constantin Sauer – sicherlich ein bekannter Name und, so wurde uns berichtet, einer der Topspieler im Kader. Ein moderner Vorname, ein üblicher Nachname. Über die Frisur lässt sich natürlich streiten, aber an sich handelt es sich um einen Spieler, der im multikulturellen Deutschland durchaus so gescoutet werden könnte. Ein anderes Beispiel:

Unrealistische und nicht zeitgemäße Namen2

Ob sich die Eltern an dieser Stelle wirklich entschieden haben, Ihren Sprössling „Dieter“ zu nennen? Natürlich ist es ein gebräuchlicher, alter Name – doch einen jungen Mann wird wohl mit großer Wahrscheinlichkeit niemand mehr so nennen – Fifa hingegen schon.

Aktualisierung der Namens-Datenbank bei Fifa

Die Lösung könnte relativ einfach sein. Es gibt für jedes Land der Welt im Internet große und ausführliche Namensdatenbanken mit allen (oder fast allen) Namen, die in dem jeweiligen Land auftreten. Hier müsste sich Fifa die Mühe machen, diese Namen in die eigene Datenbank zu übertragen und entsprechend abrufbar zu machen. Auf diese Weise könnte für viel mehr Abwechslung bei Scouting-Ergebnissen gesorgt werden.

Phänomen erst nach vielen Saisons sichtbar

Wer nur von Zeit zu Zeit spielt bzw. den Fifa-Karrieremodus nicht regelmäßig nutzt, wird die Problematik ggf. gar nicht nachvollziehen oder als solche erkennen können. Doch wer wirklich relativ häufig diverse Saisons und Karrieren bis zum Ende spielt, wird ein Muster bei der Vergabe von Vornamen und Nachnamen erkennen. Ein Muster, das darauf schließen lässt, dass sich die Datenbank auf einige 100 (vielleicht 1000) Vor- und Nachnamen beschränkt, die bei jedem gescouteten Spieler immer neu und zufällig zusammengewürfelt werden. So entstehen Achim Albrechts und Dieter Gruber: Namen, die eigentlich eher in den 54er-WM-Kader gepasst hätten.

Hoffnung auf die Zukunft

Wir hoffen, dass EA-Sports in den nächsten Fifa-Versionen reagiert und die Namensdatenbanken der verschiedenen Länder anpasst bzw. erweitert. Manche Namen werden anscheinend auch bewusst ignoriert: Oder habt Ihr jemals einen Lewandowski, einen Podolski oder Ronaldo gescoutet?

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